Mittelalterliche Töpferöfen rauchen in der Gemarkung Langerwehe zunächst
an mehreren Stellen: in Jüngersdorf, auf dem Rymelsberg, westlich des
Judenfriedhofs und in der Flur zwischen Burg Frenz und der alten B 264.
Die Karte links oben zeigt das heutige archäologische Fundbild der
ältesten Phase um 1100. Im Laufe des 13. Jh. bildet sich an der alten
Fernstraße (heutiges Ulhaus) unterhalb des Rymelsberges ein neues
Töpferviertel heraus, das "Uhles". In dem Wort steckt das lateinische "olla",
was Topf bedeutet.
Auf holprige Karren gepackt, auf Eselsrücken oder in Kiepen getragen, die
Tonwaren von der Wehe werden schon damals weit gehandelt. Per Schiff gehen
sie von Köln aus sogar nach England und Skandinavien.
Die Folgen der Industrialisierung lassen das Keramik-handwerk Anfang des
20.Jh. auf ganze zwei Betriebe zusammenschrumpfen. Schließlich überlebt
aus der langen Tradition nur eine einzige Töpferei: die heutige Firma
Kuckertz & Rennertz.
Text: Dr. Burchard Sielmann
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