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Die Gemeinde Langerwehe ist durch die kommunale
Neugliederung im Jahre 1972 durch den Zusammenschluss der ehemals
selbständigen Gemeinden Langerwehe, Wenau, D`horn, Geich-Obergeich,
Jüngersdorf und Luchem entstanden. Mittelpunkt dieser neuen Gemeinde ist der Zentralort Langerwehe. Die Gemeinde Langerwehe unterhält seit dem Jahr 1985 eine Städtepartnerschaft mit der englischen Stadt "Exmouth" (Devon). Zur Entstehung und
Geschichte der einzelnen gemeindlichen Ortschaften ist Folgendes
festzustellen:
"Et Ules" (heute:Ulhaus) vor dem 2.Weltkrieg Die Töpferei wurde fortan über die Jahrhunderte hinaus zur wirtschaftlich tragenden Kraft des Dorfes. Bereits das Schöffensiegel von 1543 enthält neben dem Jülicher Löwen drei schlanke Becher. Es ist daher kein Zufall, dass die Gemeinde Langerwehe heute ein Töpferei-Museum unterhält. Nicht nur der Kunstkenner, auch jeder an der Keramik interessierte Besucher wird überrascht sein von der Sorgfalt und Liebe, mit denen hier eine Übersicht zusammengetragen wurde, welche die Entwicklung der keramischen Formen vom frühen Mittelalter bis zur Gegenwart zeigt. Das in einem alten Pfarrhaus untergebrachte Töpferei-Museum enthält darüber hinaus eine Töpferlehrwerkstätte. Im Museumsplan des Landschaftsverbandes Rheinland ist es als förderungswürdiges Spezialmuseum anerkannt. Viele Kunst- und Fachausstellungen haben das Museum inzwischen zu einem Anziehungspunkt sowohl für den Laien als auch für den Fachbesucher werden lassen. Die Töpferlehrwerkstätte und vor allem die in den Räumen des Museums veranstalteten Töpferkurse bieten einen besonderen Anreiz zum kreativen Wirken für jung und alt. Eng verbunden mit dem Ortskern
Langerwehe sind die beiden Ortschaften Stütgerloch und Jüngersdorf.
In geschichtlicher Zeit tritt Jüngersdorf erstmals als Forsthof des
fränkischen Reichsgutes und späteren Jülicher Wildbanns in
Erscheinung. Im waldreichen Gebiet südlich der Ortschaft Jüngersdorf, auf dem östlichen Höhenzug des Wehebachtales, erhebt sich auf einer Bergkuppe die Laufenburg. Die geschlossene Anlage mit ihren wuchtigen Ecktürmen stammt aus dem 12. Jahrhundert. Sie beherbergt heute einen landwirtschaftlichen Betrieb mit einer Gaststätte und ist ein beliebtes Ausflugs- und Wanderziel. Die vier Orte Wenau, Schönthal, Heistern und Hamich kamen 1932 zum Verwaltungsbereich Langerwehe. Mit ihren weit verstreuten Hofanlagen und anderen Siedlungsplätzen bildeten sie die ehemalige Gemeinde Wenau. Vor den zurücktretenden Höhenzügen der Nordeifel reckt sich in der Wehebachniederung der schlanke Turmhelm der Wenauer Kirche, ein Teil der seit 800 Jahren bestehenden Klosteranlage der Prämonstratenserinnen. Der alte Kreuzgang des Klosters wurde 1977 durch die Kirchengemeinde restauriert. Neben einer ständigen sakralen Ausstellung finden hier Sonder- und Wechselausstellungen der verschiedensten Kunstrichtungen statt. Ein Restaurierungszentrum für sakrale Kunstgegenstände ist in der Entstehung. In der nach dem 2. Weltkrieg restaurierten Klosterkirche finden geistliche Konzerte statt, die von dem "Verein der Freunde von Wenau" veranstaltet werden.
Kloster Wenau um 1920 Ein wenig flussabwärts versteckt sich die Siedlung Schönthal, die ehemals mit ihren Hammerwerken kaum noch zu ahnende wirtschaftliche Bedeutung besaß. Seit dem 16. Jahrhundert spielte hier die messingverarbeitende Industrie eine große Rolle. Zu Beginn des 19. Jahrhunderts kam die Nadelfabrikation dazu. Konkurrierende Wirtschaftsgebiete an Rhein und Ruhr, neue Fertigungsmethoden und die Wirtschaftskrise des 1. Weltkrieges führten zum Ende der Industrie in Schönthal. Auf der Höhe des westlichen Wehebachufers liegt Heistern als das größte Dorf der weit verstreuten ehemaligen Gemeinde Wenau; zwei Kilometer südlich das kleinere Hamich. Der Name Heistern rührt wohl von dem kelto-romanischen Wort hais = Buche oder von dem angelsächsischen hees = Wald her. Im 14. Jahrhundert wird die Burg Holzheim erstmals urkundlich mit ihren Besitzern, den Rittern von den Heyster, erwähnt. Über den Ort Hamich ist geschichtlich wenig in Erfahrung zu bringen. Bekannt ist jedoch die römische Bezeichnung "Hamiacum". Es handelt sich aller Wahrscheinlichkeit nach um den heutigen Ort Hamich. Hier wurden auch Funde aus römischer Zeit entdeckt. Die Ortschaft Luchem
gehörte bis zur kommunalen Neugliederung 1972 zum früheren Amt
Lucherberg. Mit Werner von Merödgen, genannt Luchem, wird die
Ortschaft erstmals 1373 urkundlich erwähnt. D`horn gilt als fränkische
Dorfsiedlung, wie sie in vorkarolingischer Zeit in den
Rodungsgebieten am Rande der hiesigen Wälder entstanden. Der Name
des Dorfes wird auf das althochdeutsche dorn = Wald zurückgeführt.
Merode ist der
namensgeschichtlich bekanntere Ort der ehemaligen Herrschaft Merode,
da seine Entstehung untrennbar mit der Geschichte des Schlosses und
der Fürsten von Merode verbunden ist. Der Name leitet sich ab von
der Waldrodung, auf der der Rittersitz entstand und den Besitzern
den Namen gab. Das ursprünglich im 12. Jahrhundert erbaute Schloss
Merode kann wohl als imposantestes historisches Bauwerk seiner
näheren und weiteren Umgebung bezeichnet werden und gilt als eines
der schönsten Wasserschlösser des Rheinlandes.
Schloss Merode um 1900 Eng verbunden mit der
Geschichte des Schlosses ist auch das ehemalige Kreuzherrenkloster
Schwarzenbroich im Meroder Wald, das 1340 von Werner von Merode
gegründet wurde. Es lag nicht in der Einöde und Abgeschiedenheit wie
andere Klöster, sondern an der uralten Pilgerstraße, welche von
Düren über Gürzenich, Derichsweiler, Schevenhütte zum bekannten
Wallfahrtsort Kornelimünster führte. Durch Kriegszerstörung und
Verfall stehen heute vom Kloster lediglich noch spärliche
Mauerreste. Die günstige Verkehrslage der
Gemeinde Langerwehe zwischen den Mittelzentren Düren und Eschweiler
und den Oberzentren Aachen und Köln bietet beste Ansätze für eine
weitere Aufwärtsentwicklung der Gemeinde, die mit einem guten
Angebot in der Infrastruktur einen hohen Wohn- und Freizeitwert
besitzt. |